Termine & Ereignisse

Termine & Ereignisse

Pazifismus. Eine Verteidigung.

Vortrag und Diskussion im Rahmen des Zweiten Friedensethischen Gesprächsforums Bielefeld „Ein anderer Weg“

Wann: Dienstag, 28. März 2023, 19 Uhr.

Wo: Reformierte Süsterkirche, Süsterplatz 2, 33602 Bielefeld

Eintritt: frei

Zur offiziellen Ankündigung geht es hier

Wie bewährt sich Pazifismus in Zeiten des Krieges?

Live-Gespräch mit dem Moderator Jürgen Wiebicke und WDR-HörerInnen.

Wann: Ausstrahlung am Montag, 27.3.2023 von 20:05 Uhr bis 21:00 Uhr.

Wiederholung: Sonntag, 2.4.2023 von 11:04 Uhr bis 12:00 Uhr.

Wo: Sendung „Philosophischer Radioabend“, WDR 5.

Zur Information über die Sendung geht es hier, zum Mitschnitt hier.

Beschreibung aus der Redaktion:

Pazifisten lehnen die Anwendung von Gewalt ab, sie verurteilen militärische Mittel der Bewältigung von Konflikten und sie setzen sich für friedliche Lösungen ein. Welche Perspektiven hat welcher Pazifismus in Zeiten des Krieges in der Ukraine?

Im Moment zieht sich ja ein Riss durch die Gesellschaft, was die unsere Verantwortung mit Blick auf den Krieg in der Ukraine angeht: Die einen fordern ein Ende der Waffenlieferungen und sofortige Friedensverhandlungen, die anderen halten solche Forderungen angesichts der brutalen russischen Kriegspolitik für naiv und weltfremd. Der Pazifismus wird in diesem Zusammengang teils extrem negativ bewertet – bis dahin, dass ihm eine indirekte Mitverantwortung für den russischen Angriffskrieg zugeschrieben wird.

Wie wir zum Pazifismus stehen, das ist vor allem auch eine philosophisch-moralische Fragestellung: Auf der einen Seite steht ein gesinnungsethischer Pazifismus, der Gewalt von Grund und prinzipiell auf ablehnt. Dagegen steht eine verantwortungsethische Position, die von den Folgen unseres Tuns und Lassens ausgeht: Gut ist demnach das, was den wenigsten Schaden und das geringste Leid bedeutet. Wer von solchen Voraussetzungen ausgeht, kann zu dem Schluss kommen, dass es moralisch geboten ist, eine Konfliktpartei auch mit Waffen zu unterstützen. Das Problem dabei: Niemand kann vorab objektiv sagen, welcher Weg das wenigste Leid verursachen wird.

„Wenn wir nur zwischen gesinnungsethischem Pazifismus und verantwortungsethischer Abwägung zu wählen hätten, so stünde der Pazifismus ohne gute Karten da“, sagt der Philosoph Olaf Müller. Er schlägt deshalb einen Mittelweg vor – einen „pragmatischen Pazifismus“. Dieser setzt prinzipiell einen umfassenden und grundlegenden Kriegsbann, lässt aber klar definierte Ausnahmen zu, etwa wenn gravierende Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen werden oder verhindert werden sollen.

Hat der Pazifismus ausgedient – oder brauchen wir ihn in diesen Zeit erst recht? Ist die Idee eines pragmatischen Pazifismus überzeugend? Wie stehen Sie persönlich zum Pazifismus?

„Ein gigantischer Blutzoll“

Gespräch mit dem Moderator Benedikt Schulz.

Wann: Ausstrahlung am Donnerstag, 23.3.2023 von 9:36 Uhr bis 9.48 Uhr.

Wo: Sendung „Tag für Tag“, Deutschlandfunk.

Einen Mitschnitt des Gesprächs finden Sie hier; zur Information über die Sendung geht es hier.

Zusammenfassung der Redaktion:

Es gib einen Punkt, an dem es verrückt wirkt, auf der friedlichen Option zu beharren, glaubt der Philosoph Olaf Müller. Als pragmatischer Pazifist stellt Müller dennoch infrage, ob der verheerende Krieg in der Ukraine noch weitergeführt werden soll.

Der Pazifismus und der Friede

Gespräch zwischen dem Frankfurter Philosophen Prof. Dr. Matthias Schloßberger (Viadrina), Dr. Stephan Steiner (Katholische Akademie in Berlin) und O.M. über Russells und Schelers Ansichten zu Krieg und Frieden

anläßlich der Neuübersetzung von: Bertrand Russell, Die Zukunft des Pazifismus (mit einem ausführlichen Nachwort von Olaf Müller); Reclam-Verlag, erscheint am 24.3.2023

Wann: Montag, 20.3.2023, 19 Uhr

Eintritt: frei; wer sich anmelden möchte, findet hier die offizielle Seite der Veranstaltung

Wo: Katholische Akademie, Hannoversche Str. 5, 10115 Berlin

Pazifismus versus Atomtod

64. Waisenhaus-Gespräch über die Atomkriegsgefahr mit dem Kinderarzt Dr. Alex Rosen (Ärzte gegen den Atomkrieg, IPPNW) und Prof. Dr. Peter-Alexis Albrecht (Cajewitz-Stiftung) und O.M.

Wann: Donnerstag, 16. März 2023, 19.00 Uhr

Wo: Ehemaliges Jüdisches Waisenhaus, Leslie Baruch Brent-Hall (Betsaal), Haupteingang: Berliner Straße 120–121, 13187 Berlin

Eintritt: frei

Videoaufzeichnungen der Vorträge:

Einführung von Peter-Alexis Albrecht
Vortrag von Alex Rosen
Vortrag von Olaf Müller
Diskussionsrunde

Zur offiziellen Einladung geht es hier; zur Veranstaltungsreihe der Pankower Waisenhaus-Gespräche geht es hier

Goethes und Ritters ultraviolette Erleuchtung

Vortrag und Diskussion im Goethe-Museum Düsseldorf

Wann: Mittwoch, 15.03.2023, 19.00 Uhr

Wo: Jacobistraße 2, 40211 Düsseldorf

Eintritt: frei

Zusammenfassung: Johann Ritter war geradezu der Physiker der Frühromantik. Als Entdecker der ultravioletten Strahlung und als Erfinder des Akkus wird er zwar neuerdings gefeiert; doch weniger bekannt ist, wie stark er den Leitideen der Romantiker und der Naturphilosophen folgte, die ihrerseits von Goethe beeinflusst worden waren. Ritters Erforschung des Sonnenlichts wurde wesentlich von Goethes Forschungsmethode und Forschungszielen geprägt. Unmittelbar nach dem ersten belegten Treffen orientierte sich Ritter in seinen galvanischen Forschungen zur visuellen Wahrnehmung an der Polaritätsidee Goethes. Bevor der junge Physiker im Februar 1801 die chemischen Effekte des Ultravioletten entdeckte, hatte er sich auch bei den Spektren auf Goethes Polaritätsidee eingelassen, wonach sich an den Enden der Lichtspektren zwei farblich entgegengesetzte Enden oder Pole gegenüberstehen, die entgegengesetzt wirken. Diese Symmetriesierung im sichtbaren Bereich der Spektren dehnte Ritter auf deren unsichtbare Fortsetzung aus. Goethes Anteil an Ritters Entdeckung ist größer, als man gemeinhin denkt; insbesondere hätte Goethe schon zehn Jahre früher als Ritter die Wirkungen des Ultravioletten entdecken können; ihm standen dieselben symmetrischen Forschungsziele zu Gebote wie Ritter, und er kannte (mit den Bologneser Leuchtsteinen alias Bariumsulfid) eine ebensogut geeignete Nachweismethode wie diejenige Ritters mit Hornsilber (alias Silberchlorid).

Braucht Deutschland eine neue Friedensbewegung?

Interview mit dem Moderator Markus Schubert

Wann: Ausstrahlung am Sonntag, 26.2.2023, nach 13:04 bis 13.13 Uhr (Wiederholung in der ARD-Info-Nacht, Montag 27.2.2023 zwischen 0 und 6 Uhr)

Wo: Sendung „NDR Info. Die Nachrichten für den Norden“, Norddeutscher Rundfunk

Zum Mitschnitt des Interviews geht es hier

Ein Jahr Krieg in der Ukraine

Live-Interview mit der Moderatorin Marion Cotta

Wann: Ausstrahlung am Sonntag, 26.2.2023, 12:20 Uhr

Wo: Sendung “Der Sonntagmittag”, Radio Bremen Zwei

Ein Mitschnitt der Sendung ist nicht verfügbar

Ist Pazifismus in Kriegszeiten möglich?

Die Ukraine im Stich lassen – den Atomkrieg verhindern.

Gespräch mit dem Moderator und Philosophen Wilm Hüffer.

Wann: Ausstrahlung am Montag, 20.2.2023, 7:00 Uhr.

Wo: Sendung „Der Morgen“, SWR 2 (Südwestrundfunk), den Mitschnitt der Sendung finden Sie hier.

Zusammenfassung von der Redaktion: Eine pazifistische Haltung ist auch in der Debatte um eine Unterstützung der Ukraine im Krieg gegen Russland möglich. Denn wir wissen zu wenig über die Eskalationabsichten Russlands. Deshalb kann es gerechtfertigt sein, der Ukraine keine Waffen zu liefern – sie im Stich zu lassen, wenn dadurch ein Atomkrieg verhindert werden kann. Denn der betrifft nicht nur Europa, sondern die ganze Menschheit.

„Das Moralisieren, das nur die Guten und die Bösen sieht, macht es sich zu einfach“, sagt der Berliner Wissenschaftsphilosoph Olaf Müller in SWR2 zur Debatte, ob Verhandlungen mit Russland den Ukraine-Konflikt beenden können. Von sich selbst sagt Müller, dass er es nach viel Überlegen für besser hält, die Ukraine nicht weiter mit Waffen zu unterstützen. Gleichzeitig gesteht er ein: „Dass ich mich gegenüber den Ukrainern auch schuldig mache – das muss ich aushalten.“

Stattdessen militärischer Hilfe spricht sich Müller für erheblich schärfere wirtschaftliche Sanktionen aus. Allerdings: „Das würde nicht nur Russland wehtun, sondern auch uns.“ Er empfiehlt zudem, sich weiter uneingeschränkt humanitär zu engagieren: „Wir sollten Flüchtlinge weiter mit offenen Armen aufnehmen.“ Problematisch sei es dagegen, durch Waffenlieferungen zur Eskalation des Kriegs beizutragen: „Mir ist klar, dass das darauf hinausläuft zu empfehlen, die Ukraine militärisch im Stich zu lassen.“

Der Konflikt entwickelt sich nach Müllers Dafürhalten immer deutlicher zu einem Abnutzungskonflikt ohne Aussicht auf einen schnellen Sieg der Ukraine. Jürgen Habermas habe zurecht in seinem Plädoyer für Friedensverhandlungen darauf hingewiesen, es gebe zwischen dem Satz „Die Russen dürfen nicht gewinnen“ und der Aussage „Die Ukrainer dürfen nicht verlieren“ einen Unterschied. Doch werde zu wenig bedacht, dass Verhandlungen immer Kompromisse bedeuteten – weshalb von solchen Gesprächen seit geraumer Zeit kaum mehr die Rede sei.

Stattdessen zeichne sich ein Abnutzungskrieg ab mit dem Risiko einer nuklearen Eskalation durch Russland. Müller wörtlich: „Es ist denkbar, dass Russland sich verleiten lässt, im Gefecht kleine atomare Sprengköpfe einzusetzen.“ Das bedeute zwar noch nicht die Ausweitung zu einem Atomkrieg. Doch sei ein solcher Konflikt seit Hiroshima und Nagasaki ein Tabu. Müller wörtlich: „Und dieses Tabu darf nicht fallen. Das geht nicht nur die Ukraine an, das geht die ganze Menschheit an“.