Autor: Olaf Müller

Sorge, Angst oder Panik?

Reflexionen eines Pazifisten über die Atomkriegsgefahr

Vortrag mit Diskussion beim Symposion Abkehr vom ewigen Frieden? – Leben in der Zeitenwende des Fachverbands Philosophie NRW

Wann: Am Abend des Donnerstag, 23. November 2023

Wo: Katholische Akademie, Bergerhofweg 24, 58239 Schwerte

Eintritt: frei für Teilnehmer des Symposions

Zusammenfassung: Angst ist immer ein schlechter Ratgeber – so heißt es. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die durch ihn gestiegene Atomkriegsgefahr plädiert Olaf Müller für eine Revision dieser Spruchweisheit. Wenn Pazifisten vor dem Atomkrieg warnen, so tun wir nicht gut daran, diese Warnungen in den Wind zu schlagen. Angst kann verhindern, dass wir uns vorschnell an kriegerischen Handlungen beteiligen, gegen die es philosophisch gute Argumente gibt. Waffenlieferungen, Kriegsrhetorik und vor allem eine recht sorglose Einstellung zum Krieg verdienen eine genauere philosophische Analyse.

Sorge, Angst oder Panik?

Reflexionen über die Atomkriegsgefahr

Gespräch in der Reihe Nachgefragt des Zentrums für Ethik und Philosophie in der Praxis (ZEPP) an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

Wann: Dienstag, 21. November 2023, 19:30 Uhr

Wo: LMU, Raum M 210, Geschwister-Scholl-Platz 1, München (und online über Zoom)

Moderation: Dr. Paulus Kaufmann (Japan-Zentrum der LMU)

Eintritt: frei

Anmeldung: auf der Homepage des Veranstalters

Zusammenfassung: Angst ist immer ein schlechter Ratgeber – so heißt es. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die durch ihn gestiegene Atomkriegsgefahr plädiert Olaf Müller für eine Revision dieser Spruchweisheit. Wenn Pazifisten vor dem Atomkrieg warnen, so tun wir nicht gut daran, diese Warnungen in den Wind zu schlagen. Angst kann verhindern, dass wir uns vorschnell an kriegerischen Handlungen beteiligen, gegen die es philosophisch gute Argumente gibt. Waffenlieferungen, Kriegsrhetorik und vor allem eine recht sorglose Einstellung zum Krieg verdienen eine genauere philosophische Analyse.

‘Göthe hat ein Lied gemacht, das niemand wissen soll’

Über Johann Ritters Ader für Volkslieder und Achim von Arnims Ader für Physik

Vortrag und Diskussion für das Symposion Romantik in der Musik – Musik in der Romantik der Internationalen Arnim-Gesellschaft (IAG)

Wann: Samstag, 22. Juli 2023, 9:40 Uhr

Wo: Goethe-Museum Düsseldorf, Jacobistraße 2, 40211 Düsseldorf

Eintritt: frei für Mitglieder der IAG

Zur Übersicht über das Symposion geht es hier, die Zusammenfassungen der Beiträge sind hier

Zusammenfassung: Die Romantik dürfte die allerletzte Epoche gewesen sein, in der große Physiker sich mit Dichtung abgaben und große Dichter mit Physik – in beiden Richtungen auf höchstem Niveau. Wie ging das im Detail vonstatten? Im Vortrag sollen ein romantisches Genie der Physik und eines der Poesie bei ihren Ausflügen in fremdes Terrain begleitet werden. Dass der Entdecker des UV-Lichts und Erfinder des Akkus, Johann W. Ritter, eine literarische Ader hatte, ist wenig bekannt. Nicht nur sind kleinere Dichtungen Ritters überliefert – er nahm auch regen Anteil an der Sammlung und Dichtung von Volksliedern; er war es, der Clemens von Brentano mit einer frühen, zunächst noch geheimen Fassung von “Schäfers Klagelied” zu versorgen wusste, und es ist gut möglich, dass er einer frühen Darbietung dieses berühmten Goethe-Liedes beigewohnt hat: eines romantischen Liedes par excellence, das auf Caspar D. Friedrich ebenso gewaltigen Eindruck machte wie auf Franz Schubert. Dass der Dichter Achim v. Arnim seine allerersten Veröffentlichungen als Physiker in Fachjournalen unterbrachte, ist zwar seit der bahnbrechenden Edition aller seiner naturwissenschaftlichen Schriften durch Roswitha Burwick etwas bekannter. Doch gilt es bis heute als ungeklärt, was, genau, ihn zuguterletzt dazu bewogen hat, der Physik den Rücken zu kehren. Im Vortrag soll dazu folgende Hypothese entfaltet werden: Mehrmals ist der Physiker Ritter seinem Fachkollegen Arnim bei wichtigen wissenschaftlichen Entdeckungen knapp zuvorgekommen. Das bedeutet nicht, dass Arnim ein zweitklassiger Physiker gewesen wäre. Im Gegenteil, viel spricht dafür, dass er früher als Ritter auf die Idee gekommen ist, nach dem UV-Licht zu suchen – und dass er auch über alle dafür erforderlichen Ressourcen früher verfügte als Ritter. Hatte er einfach nur Pech, dass Ritter ihm erst eng auf den Fersen war und ihn dann sogar zu überholen wusste? Vermutlich. Wäre er Dichter geworden, wenn ihm und nicht Ritter diese epochale Entdeckung geglückt wäre? Diese letzte Frage stellt sich am Ende des Vortrags, wird aber in der Schwebe bleiben müssen.

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Friedliebende Blicke auf eine friedlose Welt

Wann: Mittwoch, 31. Mai 2023, 19 Uhr

Wo: Paulus Akademie, Pfingstweidstrasse 28, 8005 Zürich, Helvetia

Moderation: Csongor Kozma, Direktor Paulus Akademie

Eintritt: 30 Schweizer Franken (einschließlich Umtrunk)

Anmeldeschluss: Freitag, 26. Mai 2023

Offizielle Ankündigung mit Details zum Ticketkauf: siehe hier

Friedliebende Blicke auf eine friedlose Welt

Wann: Dienstag, 30. Mai 2023, 19 Uhr.

Wo: Haus Gutenberg, Burgweg 8, FL-9496 Balzers, Fürstentum Liechtenstein.

Eintritt: 20 Schweizer Franken (Abendkasse), zur Anmeldung geht es hier.

Zusammenfassung: Was ist die Obergrenze an Toten für den Preis der Unabhängigkeit eines Staates? Olaf Müller versteht sich als vorsichtigen Pazifisten. Und er stellt nach einem Jahr Krieg in der Ukraine selten gestellte Fragen. Wenn wir in der Diskussion über Krieg und Frieden lediglich zwischen gesinnungsethischem Pazifismus und verantwortungsethischer Abwägung zu wählen hätten, so stünde der Pazifismus ohne gute Karten da. Es gibt aber auch einen plausiblen Mittelweg zwischen pazifistischer Gesinnungsethik und verantwortungsethischem Anti-Pazifismus.

Pragmatischer Pazifismus

Vortrag im Philosophischen Kolloquium des Instituts für Philosophie der TU Dresden (mitorganisiert vom Dresdner Societal Change Forum)

Wann: Mittwoch, 10. Mai 2023, 18 Uhr

Wo: Zellescher Weg 17, Raum BZW/A253, 01062 Dresden

Eintritt: frei

Zur Zusammenfassung geht es hier

Pragmatischer Pazifismus

Vortrag und Diskussion in der Veranstaltungsreihe Frieden und Krieg: Philosophische Perspektiven des Collegium Gissenum

Wann: Dienstag, 9. Mai 2023, 18 Uhr.

Wo: Alte Universitätsbibliothek (Raum AUB 1), Bismarckstraße 37, 35390 Gießen

Eintritt: frei

Zusammenfassung: Während sich gesinnungsethische Pazifisten ganz unabhängig von den gewaltsamen Tatsachen dieser Welt stets gegen kriegerische Handlungen aussprechen, und zwar mit geschlossenen Augen, komme, was wolle, sind verantwortungsethische Pazifisten der Ansicht, dass es bei der Entscheidung über Krieg und Frieden auf die Folgen unseres Tuns und Lassens ankommt: Demzufolge wäre ein moralisch verwerflicher Krieg deshalb falsch, weil seine Durchführung weit mehr Unheil und Leid in die Welt bringt als seine Unterlassung. Wer dies Kriterium anwenden möchte, dürfte sich fast immer erkenntnistheoretisch übernehmen; wir verfügen fast nie über hinreichendes Wissen, um verantwortungsethisch zwischen Krieg und Frieden zu entscheiden. Der pragmatische Pazifist sucht einen Mittelweg zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik. Demzufolge orientieren wir uns bereits beim Blick auf die Wirklichkeit (etwa bei der Folgenanalyse) an bestimmten Leitideen, in denen gewisse Werte zum Ausdruck kommen; verantwortungsethische Pazifisten arbeiten mit anderen Leitideen als verantwortungsethische Kriegsbefürworter. Eine der pazifistischen Leitideen ist pessimistisch; sie empfiehlt, stets die Gefahr unkontrollierbarer Eskalationen kriegerischer Handlungen (bis hin zur atomaren Apokalypse) im Blick zu behalten. Eine andere pazifistische Leitidee ist ein Optimismus hinsichtlich der menschlichen Natur: Suche stets nach friedlichen Auswegen aus Gewaltkrisen und halte dabei besonders ausdauernd an der Hypothese fest, dass kein Mensch in sich böse ist und nur mit vorgehaltener Pistole zur Raison gebracht werden kann. Kriegsbefürworter verteilen ihren Optimismus und Pessimismus anders, und zwar auf eine Weise, die wenig attraktiv wirkt.

Frieden schaffen mit Waffen? – Krieg in der Ukraine

Gespräch in der Themenreihe Zum Krieg in der Ukraine… des Hamburger Mennoforums mit

Svitlana Honcharuk (Kriegsflüchtling aus Odessa, jetzt Hamburg), Dr. Charlotte Misselwitz (Berliner Journalistin & Medienwissenschaftlerin), Rudi Friedrich (Connection e.V., Internationale Arbeit für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure), O.M.

Moderation: Prof. Dr. Fernando Enns (Leiter der Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen am Fachbereich Evangelischen Theologie der Universität Hamburg und Professor für Theologie und Ethik an der Theologischen Fakultät der Vrije Universiteit, Amsterdam).

Wann: Freitag, 5. Mai 2023, 19 bis 21 Uhr.

Wo: Mennonitenkirche in Hamburg-Altona (Mennonitenstraße 20, 22769 Hamburg).

Eintritt: frei.

Für den Livestream siehe hier.

Aus der Ankündigung: Am 5. Mai 2023 und am 2. Juni 2023 wird die Mennonitenkirche in Hamburg-Altona wieder einen Raum bieten für Diskussionen über aktuelle friedensethische und -politische Fragen, mit Gästen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche. In Kooperation mit der Mennonitengemeinde sind zwei Abende geplant, an denen auch Studierende teilnehmen werden.
Am ersten Abend werden wir unter anderem mit dem Philosophen Prof. Olaf Müller über den Krieg in Ukraine diskutieren, am zweiten Abend den Friedensprozess in Kolumbien in den Vordergrund stellen, unter anderem mit Dr. Andrés Pacheco Lozano.

Pazifismus. Eine Verteidigung.

Vortrag und Diskussion im Rahmen des Zweiten Friedensethischen Gesprächsforums Bielefeld „Ein anderer Weg“

Wann: Dienstag, 28. März 2023, 19 Uhr.

Wo: Reformierte Süsterkirche, Süsterplatz 2, 33602 Bielefeld

Eintritt: frei

Zur offiziellen Ankündigung geht es hier